Perfekte Trugbilder (German Edition) by Lu Pera Marie

Perfekte Trugbilder (German Edition) by Lu Pera Marie

Autor:Lu Pera, Marie [Lu Pera, Marie]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: neobooks Self-Publishing
veröffentlicht: 2014-07-04T22:00:00+00:00


Aurelion erklärt dem Arzt, was passiert ist und mein Puls wird von kalten Fingern gefühlt. Beim Gedanken an die letzte Untersuchung schlage ich die Augen auf. Nicht noch einmal lasse ich diese Prozedur über mich ergehen.

„Hat er Euch entehrt?“, will der Arzt ohne Umschweife wissen.

„Nein“, hauche ich mit gequältem Blick. Er tupft etwas auf meine Schläfe. Dabei suche ich Aurelions Blick, der mit verschränkten Armen und ausgeprägter Zornesfalte an der Wand lehnt.

Ich bemerke, dass er den Blick über meine Brüste schweifen lässt, die ich sogleich mit meinen Armen verdecke.

„Es wird ein paar Tage dauern, bis die Prellung abgeklungen ist. Danach wird man nichts mehr erkennen können. So gesehen, hattet Ihr Glück“, informiert mich der Arzt. Weil mein Gesicht nicht entstellt ist. Das ist das Einzige, was ihn zu interessieren scheint.

„Ich möchte einen Augenblick alleine sein“, verlange ich und der Arzt verlässt den Raum. Aurelion rührt sich natürlich nicht vom Fleck.

„Wenn du glaubst, ich lasse dich nach dem erneuten Angriff auf dich auch nur eine Sekunde aus den Augen, täuschst du dich“, stellt er fest, stößt sich von der Wand ab und kommt auf mich zu.

„Wie fühlst du dich?“, will er wissen.

„Du hast den Arzt doch gehört. Ich hatte Glück“, antworte ich mürrisch.

„Ich meine nicht deine Verletzungen. Ich will wissen, wie es in dir aussieht.“ Das verblüfft mich dann doch.

Ich lächle. „Nein, du willst mich dazu bringen, meine Schenkel zu öffnen. Nur deshalb tust du so, als würdest du dich um mich sorgen. Aber was dich wirklich interessiert, ist nur diese Hülle“, fordere ich ihn heraus.

Bevor er antworten kann, betritt der Hauptmann den Raum.

„Andrejus konnte den Angreifer nicht finden. Es ging alles blitzschnell. Er hatte sich wohl unbemerkt im Schrank versteckt und Nebukadneza überwältigt, als Andrejus kurz mit den Wachen gesprochen hat“, erklärt der Hauptmann.

„Ihn trifft keine Schuld. Ich bat ihn um diesen Gefallen vor der Tür nachzusehen, weil ich einen Laut vernommen habe“, erkläre ich.

„Könnt Ihr mir sagen, wie er ausgesehen hat?“, will der Hauptmann von mir erfahren.

Ich schüttle den Kopf. „Bringt Ihr mich jetzt zu Andalusia?“, will ich wissen.

„Du solltest dich ausruhen, immerhin wurde dir Gewalt angetan“, wendet Aurelion ein. Ja, mein pochender Schädel ist Zeitzeuge, aber das habe ich mir selbst zuzuschreiben.

„Ich werde nicht eher ruhen, bis ich weiß, wer meinen Tod will“, verlautbare ich eindringlich.

Der Hauptmann nickt und wir treten zusammen aus dem Raum.



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